
10 Jul Bahn-Digitalvorstand Sabina Jeschke setzt auf 3-D-Druck
Die Deutsche Bahn hat bereits 2015 in die 3-D-Druck-Technologie investiert, nun folgen die ersten Resultate: Der Konzern produziert erstmals schwere und betriebsrelevante Ersatzteile. „Mit dem Durchbruch beim Metalldruck können wir jetzt schrittweise eine schnellere Versorgung mit Ersatzteilen sicherstellen, und die Fahrzeuge gehen zügig wieder auf die Strecke“, sagt Sabina Jeschke, DB-Vorstand Digitalisierung und Technik.
Bislang waren die Prozesse zäh: Ersatzteile wie Radsatzlagerdeckel sind auf herkömmlichem Weg bei Gießereien nur schwer zu beschaffen. Die Warte- und Lieferzeiten liegen bei diesen Spezialteilen häufig bei bis zu 24 Monaten. Digitalvorstand Jeschke sieht Potential, dass die Organisation nicht nur schneller wird, sondern auch Kosten reduziert. Produktionsabfälle werden minimiert, Lagerbestände reduziert und Transportwege entfallen. „Ziel ist es, bis 2021 rund 10.000 verschiedene Ersatzteile über den 3-D-Druck abrufbar zu machen“, sagt Jeschke.
Seit 2015 wurden bei der Deutschen Bahn bereits mehr als 7.000 Ersatzteile im 3-D-Drucker gefertigt. Insgesamt können heute mehr als 120 verschiedene Teile hergestellt werden. Um künftig noch schneller und in größeren Mengen Ersatzteile zu drucken, lässt die DB ihre Lieferanten im 3-D-Druck zertifizieren. Prüfung und Zertifizierung übernimmt dabei der TÜV SÜD.
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Jeschke ist seit dem 10. November 2017 Vorstand Digitalisierung & Technik der Deutschen Bahn AG. Die gebürtige Schwedin ist daneben Professorin für Maschinenbau an der RWTH Aachen.
Berichtigung: In einer früheren Version des Artikels hatten wir Sabina Jeschke irrtümlich als CDO bezeichnet. Sie ist allerdings Vorstand Digitalisierung und Technik, CDO des DB-Konzerns ist Stefan Stroh.
Foto: DB AG/Pablo Castagnola
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