Das Internet of Things (IoT) – auf Deutsch: Internet der Dinge – bezeichnet die Vernetzung von Gegenständen („Dingen“). Dabei werden die durch vernetzte Computer und Mobilgeräte bekannten Internettechnologien eingesetzt. Geräte im IoT erscheinen deshalb als Teil des Internets. Sie bieten unter anderem Funktionen zur Interaktion mit Menschen oder zeichnen Daten auf.
Eine technische Erklärung des Internet of Things besagt: Gegenstände bekommen eine eindeutige Identität, verbinden sich untereinander (Machine-to-Machine[M2M]-Kommunikation) und mit der Cloud. Dafür nutzen sie kabelgebundene Netze sowie moderne drahtlose Kommunikationstechniken wie beispielsweise WLAN, Bluetooth oder Mobilfunkstandards wie UMTS, LTE oder 5G.
Das Internet of Things ist ein enormer Wirtschaftsfaktor mit zahlreichen Möglichkeiten. Unternehmen können das Internet of Things nutzen, um für ihre Kunden (B2C und B2B) smarte, vernetzte Produkte zu entwickeln. Dies beginnt bei Geräten aus der Konsumentenelektronik, wie Smartwatches oder Fitnessarmbändern. Darüber hinaus können Unternehmen ihre vorhandenen Produkte digital aufrüsten und eine Vernetzung ergänzen. Ein klassisches (aber kommerziell bislang nicht erfolgreiches) Beispiel ist der Internetkühlschrank, der Lebensmittel automatisch nachbestellt.
Jenseits von Produkten für Endkunden haben auch B2B-Unternehmen aus Industrieproduktion, Elektrotechnik und Maschinen- und Anlagenbau zahlreiche Möglichkeiten, das Internet der Dinge zu nutzen. Im Unterschied zum IoT für Privatanwender spricht man hier häufig vom Industrial IoT (IIoT), um die Nutzung im B2B-Sektor zu betonen. Auch hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, beispielsweise den Einsatz von Sensoren in Industrieanlagen, um Condition-Monitoring zu verwirklichen. Umgekehrt sind über das IIoT auch eine Fernsteuerung und damit eine Automatisierung im Rahmen der vernetzten Produktion möglich. Das Industrial Internet of Things ist ein wichtiges Element bei Industrie 4.0, die in großem Maße mit IoT-Devices verwirklicht wird.
Für den Erfolg der Arbeit eines Chief Digital Officer (CDO) in einem Industrieunternehmen ist es eminent wichtig, Vorstand, Management und allen Mitarbeitern in seinem Unternehmen die Bedeutung des Privatanwender-IoT und des Industrial IoT zu vermitteln. Die Digitale Transformation führt beinahe automatisch zu einem verstärkten Einsatz des Internet of Things in Produkten und Services eines Industrieunternehmens.
In der Industrie sind die Ermittlung, Übertragung und Auswertung von Maschinendaten entscheidend für den zukünftigen Erfolg. Auch datengetriebene Geschäftsmodelle setzen auf das Internet of Things. Die Erfahrungen zahlreicher Unternehmen zeigen, dass das Industrial IoT ein wichtiges Element im Rahmen von Digitalisierung und Automatisierung ist. IoT-Geräte überwachen Transportwege, sichern die Qualität von Waren, optimieren Lieferungen, ermöglichen autonome Transporte vom und zum Lager, erlauben die Kommunikation von Fahrzeugen mit einer Zentrale und überwachen Industrieanlagen.
Datengetriebene Geschäftsmodelle im (Industrial) IoT erfordern zunächst einmal erhebliche Investitionen, zusätzliche Ressourcen und erweitertes Know-how. Unternehmen sollten dies nicht unterschätzen, da sie sonst mit zwei Nachteilen kämpfen müssen:
Anwendungen im Industrial IoT, können bei Unternehmen die Kosten senken und den Umsatz steigern. Es gibt jedoch einige Erfolgsfaktoren für IoT-Initiativen:
Beim Start von IoT-Projekten sollten die Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden im Vordergrund stehen. Je deutlicher die potentiellen Kunden die Notwendigkeit des Einsatzes von IoT-Lösungen sehen, desto besser.
Es ist meist keine gute Idee, eine eigene IoT-Plattform zu entwickeln – ihre Komplexität entspricht der eines Betriebssystems. In den meisten Fällen ist „Buy“ daher die beste Lösung. Die eigentliche IoT-Lösung muss jedoch an die Bedürfnisse des Unternehmens und der Nutzer angepasst sein, so dass hier Software gefragt ist, die Möglichkeiten zur Konfiguration und Anpassung ihrer Funktionen hat.
Werden Produkte, Services und Geschäftsmodelle durch den Einsatz des Internet of Things verändert, erfordert das auch eine Anpassung aller Prozesse, die mit dem jeweiligen Produkt oder Service zusammenhängen. Dabei ist eine möglichst starke Automatisierung sinnvoll. Beispiel: Datenauswertungen sollten mit entsprechenden Visualisierungs- und Business-Intelligence-Werkzeugen geschehen, nicht mit manuell geführten Excel-Tabellen.
Durch die Vernetzung der Geräte im IoT besteht grundsätzlich die Gefahr eines Angriffs von außen oder der unbefugten Nutzung durch Fremde. Dabei können Daten ausgelesen oder unerwünschte Aktionen ausgeführt werden. Um mit diesen IoT-Risiken umzugehen, muss die Kommunikation zwischen den Geräten so abgesichert werden, dass Störungen und Manipulation nicht möglich sind.
Die häufigsten Angriffsformen sind Denial-of-Service-Attacken (Überlastungsangriff) und das Einschmuggeln von Schadsoftware in die Geräte. Um dies zu vermeiden, sollten die Nutzer von IoT-Komponenten die folgenden Sicherheitsaspekte berücksichtigen:
Für zusätzliche Sicherheit – und neue Geschäftsmodelle – wird in einigen Unternehmen das Internet of Things mit der Distributed-Ledger-Technologie verbunden. Mit über die Blockchain geschlossenen Smart Contracts wird die Integrität der Daten sichergestellt. So können zum Beispiel Bezahlvorgänge auch zwischen einander unbekannten Unternehmen bzw. Maschinen fälschungssicher durchgeführt werden.
Foto: metamorworks/iStock/Getty Images
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