Durch die Digitalisierung verändert sich, wie Menschen arbeiten: Einzelne Mitarbeiter erhalten mehr Verantwortung und müssen komplexere Aufgaben erledigen. Das erfordert eine neue Art der Arbeit – New Work. Der Begriff verbindet verschiedene Arbeitsmodelle vom Sechs-Stunden-Tag über die Arbeit im Homeoffice bis hin zu organisatorischen Veränderungen wie Desksharing und fluiden Teams.
Kern von New Work ist, dass die Arbeit sinnstiftend ist. Die Mitarbeiter eines Unternehmens können ihre Kompetenzen einbringen, Ziele selbstbestimmt verfolgen und sich als Teil eines Ganzen fühlen. Dies führt zu einer hohen Zufriedenheit und Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber. Diese ursprüngliche Definition von New Work geht zurück auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann, der die Vorstellung von neuer Arbeit bereits in den 1970er Jahren entwickelte.
New Work bietet den Mitarbeitern größere Eigenverantwortung und Selbständigkeit. Als Voraussetzung benötigen sie dafür eine größere Flexibilität und eine intensivere Kommunikation untereinander. In dieser Hinsicht wird New Work durch fünf wichtige Elemente geprägt:
New Work ist ein wichtiges Element der Digitalen Transformation eines Unternehmens, weil digitale Produkte, Services und Geschäftsmodelle in hohem Maße selbständig und eigenverantwortlich handelnde Mitarbeiter erfordern. Denn die traditionelle Vorstellung von Arbeit funktioniert in digitalen Unternehmen nicht mehr. Die genaue Arbeitsteilung, klare Hierarchien und feste Befehls- und Zeitstrukturen sind auf die Massenproduktion des Industriezeitalters abgestimmt.
Erfahrungen in unterschiedlichen Unternehmen zeigen, dass es heute hingegen deutlich sinnvoller ist, den Mitarbeitern gewisse Freiräume zuzugestehen und ihre Arbeit selbstbestimmt erledigen zu lassen. Dies wird von Mitarbeitern in aller Regel als sinnstiftend empfunden, die Zufriedenheit am Arbeitsplatz steigt und damit auch die Arbeitsleistung. Jedem Chief Digital Officer (CDO) sollte deshalb die Bedeutung von New Work bewusst sein, und er sollte die neuen Arbeitskonzepte seinem Unternehmen empfehlen.
Hinzu kommt: In Zeiten des Fachkräftemangels ist New Work ein wichtiges Element bei Personalmarketing und Employer-Branding. Vor allem Berufseinsteiger und jüngere Mitarbeiter erwarten moderne Arbeitsmodelle – sie sind die entsprechenden Freiheitsgrade bereits gewohnt.
New Work bringt eine Reihe von Veränderungen, mit denen die Arbeitsweise in den Unternehmen völlig erneuert wird.
Bei New Work ist die räumliche Nähe nicht mehr unbedingt erforderlich, um gemeinsame Ziele zu verfolgen. Gerade bei großen Projekten in international arbeitenden Unternehmen sind Teammitglieder über den ganzen Globus verstreut. Digitale Technologien erlauben die Zusammenarbeit, so dass auch Mitarbeiter in weltweiten Zweigstellen und im Homeoffice vollständig eingebunden sind.
Da die Arbeit ortsunabhängig wird, brauchen Unternehmen nicht mehr unbedingt die herkömmlichen Bürostrukturen. So gehören zu New Work flexible Bürolandschaften mit Ruhezonen für hochkonzentriertes Arbeiten, Telefonboxen für ungestörte Gespräche und offenen Bereichen für den Austausch.
New Work verändert die Arbeitsweise der Mitarbeiter. Sie müssen nicht auf Anweisungen warten. Dies setzt auf der einen Seite Mitarbeiter voraus, die diese Verantwortung übernehmen können, und auf der anderen Seite eine Führung, die ihnen diese Verantwortung auch überlässt.
New Work hat drei wichtige Erfolgsfaktoren:
Foto: Vasyl Dolmatov/iStock/Getty Images
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